Was wirklich zu einem gesunden Selbstwertgefühl führt

„Was kann ich tun, um das Selbstwertgefühl meines Kindes zu steigern?“ Diese Frage wird uns von Eltern immer wieder gestellt. Dabei zeigt die Forschung: Es wäre besser, wenn wir uns fragen würden: „Was können unsere Kinder für uns und andere tun?“.

Das Selbstwertgefühl von uns allen, egal ob Kind, Jugendliche/r oder Erwachsene/r hängt wesentlich davon ab, ob wir uns gebraucht fühlen. Wir wollen die Erfahrung machen, dass wir zu einer Gemeinschaft dazugehören und diese auf uns zählt.

Wir fühlen uns als Mensch wertvoll, wenn wir merken: Durch mich und meinen Beitrag wird meine Familie, meine Klasse – vielleicht sogar die Welt – ein kleines Stück besser!

Kinder wachsen fast automatisch, wenn sie Verantwortung übernehmen dürfen und für andere da sein können und gerade Jugendliche möchten nicht nur umsorgt werden – sie möchten etwas bewirken:

Die Forschung zeigt beispielsweise, dass Kinder und Jugendliche, die ehrenamtlich arbeiten, ein höheres Selbwertgefühl und mehr Selbstvertrauen aufweisen, zufriedener sind und weniger gesundheitsschädliche Verhaltenszweisen (Rauchen, Alkohol trinken) zeigen.

Immer wieder haben uns Schulen und Familien von Beispielen erzählt, die diese Ergebnisse bestätigen.

Eine Schulsozialarbeiterin erzählte: „Wir haben an unserer Schule die Verantwortung für das Abschlussfest ganz in die Hände der sechsten Klassen gegeben und wurden alle überrascht. Zuerst waren wir nervös, weil sich wenig tat. Die Kinder hatten einen anderen Rhytmus und mussten sich zuerst einmal organisieren. Fast wäre ich versucht gewesen, die Organisation wieder an mich zu reissen. Aber nach zwei, drei Wochen kam Bewegung rein. Am Ende wurde es ein richtig tolles Fest und jedes Kind leistete seinen Beitrag. Seither machen wir das jedes Jahr.“

Eine Mutter meinte: „Unsere Tochter musste ständig ermahnt werden, ihre Ämtli zu erledigen und beispielsweise nach dem Essen ihren Teller abzuräumen. Wir dachten, dass sie einfach noch nicht soweit sei, Verantwortung zu übernehmen. Da haben wir uns getäuscht! Sie wollte einfach nicht nur einen Handlanger-Job, sondern etwas anspruchsvolles. Jetzt kauft sie an einem Tag der Woche ein und kocht für uns – und macht das richtig gut.“

Eine Schulleiterin erzählte bei einer Weiterbildung: „Wir machen jedes Jahr eine Tauschbörse, bei der die Kinder Spielsachen mitbringen und miteinander tauschen können. Die jetzige sechste Klasse hatte diese Tauschbörse im Jahr davor ziemlich sabotiert. Es hat da ein paar sehr coole Jungs und Mädels drin, die den Tag genutzt haben, um Blödsinn zu machen. Zuerst haben wir gedacht, dass wir diese Klasse in diesem Jahr einfach einen Film schauen lassen, damit sie die anderen nicht stören. Aber das konnte doch nicht die Lösung sein. Also haben wir ihnen den Auftrag gegeben, auf die Kindergartenkinder aufzupassen. Sie mussten schauen, dass sie etwas zu essen bekommen, sich beim Tauschen nicht übers Ohr hausen lassen etc. Wir haben diese Klasse noch nie so gesehen. Es war so rührend, wie liebevoll sie sich um die kleinen Kinder gekümmert haben – und wie stolz sie darauf waren.“

Eine andere Mutter machte ebenfalls schlechte Erfahrungen mit simplem Ämtli, aber gute, als sie ihrem 14 jährigen Sohn eine anspruchsvolle Aufgabe übertrug: „Wir haben ihm einfach die Planung unserer Ferien überlassen. Er bekam ein Budget und wir haben alle unsere Wünsche angebracht. Und dann hat er losgelegt. Wochenlang hat er jeden Abend geplant. Ich hätte nie gedacht, dass man für dieses Geld so tolle Ferien machen kann!“

Wie ist das bei Ihren Kindern? Wo dürfen sie die Erfahrung machen, für andere da zu sein und einen wertvollen Beitrag zu leisten? Wo dürfen sie Verantwortung übernehmen und über sich hinauswachsen?

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